Charlottenburg-Wilmersdorf
Charlottenburg-Wilmersdorf – Vorstellung eines interessanten Stadtbezirks in Berlin
Charlottenburg-Wilmersdorf lautet der Name des vierten Wohnbezirks von Berlin. Er befindet sich im Südwesten der bundesdeutschen Hauptstadt und hat rund 340.000 Einwohner. Die Architektur in diesem Bezirk zeichnet sich durch eine außergewöhnliche Vielfalt aus. Bauwerke aus der Phase des Rokoko und Stadthäuser, die um die Jahrhundertwende gebaut wurden, findet man dort ebenso wie klare Formen, wie sie in den 1950er-Jahren üblich waren. Außerdem gibt es zahlreiche Gebäude neueren Datums. Der klassische Vertreter des Rokoko ist das prächtige Schloss Charlottenburg, während die Villa Oppenheim für den Stil der Neorenaissance steht. Das Bikini-Haus und der Zoo Palast wurden in den 50ern erbaut. Ein Beispiel für die Architektur der Moderne ist das Europa-Center am Breitscheidplatz.
Der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf besteht aus insgesamt sieben Ortsteilen: Charlottenburg, Wilmersdorf, Schmargendorf, Grunewald, Westend, Charlottenburg-Nord und Halensee. Er ist unter den Einwohnern Berlins als bürgerlicher Stadtteil bekannt und verfügt über eine positive soziale Struktur. In Charlottenburg-Wilmersdorf leben viele wohlhabende Menschen. Von daher ist der Bezirk oftmals als spießig verschrien. Hier befindet sich unter anderem die berühmteste Einkaufsstraße Deutschlands, der Kurfürstendamm.
In der Geschichte des Bezirks gibt es zwei Ereignisse, welche ihn in die Medien gebracht habe. 1967 erschoss der Polizeibeamte Karl-Heinz Kurras den Studenten Benno Ohnesorg in der Nähe der Deutschen Oper. Ein Jahr später erfolgte auf dem Kurfürstendamm das Attentat eines Neonazis auf Rudi Dutschke.
Von der Entstehung bis zur Gegenwart – die Geschichte von Charlottenburg-Wilmersdorf
Die Geschichte Charlottenburgs geht bis ins Mittelalter zurück. Damals gab es drei Siedlungen auf dem Territorium, welches heute zu diesem Ortsteil gehört. Dabei handelt es sich um die beiden Höfe Lietzow und Casow sowie um die Ansiedlung Glienicke. Trotz der slawischen Namen geht man davon aus, dass es deutsche ebenso wie slawische Einsiedler gab.
1695 gab Herzogin Sophie Charlotte die Errichtung des Lustschlosses Lietzenburg in Auftrag. Nach ihrem Tod im Jahr 1705 ließ ihr Gemahl Friedrich III ihr zu Ehren das Schloss in Charlottenburg umbenennen und die Siedlung zu einer Stadt ausbauen.
Im 18. Jahrhundert entwickelte sich der Ortsteil zu einem der beliebtesten Naherholungsgebiete Berlins. Im nachfolgenden Jahrhundert wurde Charlottenburg zur bürgerlichen Großstadt mit Industrie, Universität und attraktiven Wohngebieten. 1920 folgte die Eingliederung in Groß-Berlin.
Im Zweiten Weltkrieg wurde vor allem der östliche Teil stark beschädigt. Bei der Teilung in vier Sektoren nach dem Krieg wurde Charlottenburg dem Britischen Sektor zugeordnet. Die 1960er-Jahre standen ganz im Zeichen des Wiederaufbaus. Im vergangenen Jahrzehnt wurde eine Vielzahl an neuen Gebäuden in Charlottenburg errichtet.
Wilmersdorf war in der Vergangenheit ein Bezirk und ist heute ein Ortsteil. Gegründet wurde er um 1220, wobei man das exakte Jahr nicht benennen kann, weil keine Gründungsurkunde existiert. 1293 wurde es zum ersten Mal in einer Urkunde erwähnt, damals noch in der Schreibweise „Wilmerstorff“. Es gehörte zum Besitz einer adeligen Familie namens von Wilmerstorff.
Als die Stadt im 18. Jahrhundert immer größer wurde, erwarben die ersten Einwohner Land in diesem Gebiet und bauten sich in der Wilhelmsaue Sommersitze auf. 1907 folgte der Austritt aus dem Kreis Teltow. Wilmersdorf. Im Anschluss wurde der Bezirk zum selbständigen Stadtkreis ernannt. Ab 1912 fungierte die Stadt unter dem Namen Berlin-Wilmersdorf. Am 1. Oktober 1920 wurde sie ebenso wie Charlottenburg nach Groß-Berlin eingemeindet.
Der Bezirk existiert seit dem 1. Januar 2001. Drei Jahre später wurde er in die beiden heutigen Ortsteile gegliedert.
Kunterbunt und vielseitig – kulturelle Highlights in Charlottenburg-Wilmersdorf
Auch in Hinblick auf das kulturelle Leben lohnt sich ein Besuch in Charlottenburg-Wilmersdorf. Insbesondere Theater-Fans kommen definitiv auf ihre Kosten. Mit mehr als zehn Bühnen gibt es eine riesige Auswahl. Kunst wird in diesem Teil Berlins ebenfalls groß geschrieben. Das Bröhan-Museum entführt seine Besucher in die Welt des Jugendstils, Art Déco und Funktionalismus.
Nachtschwärmer werden an den Clubs in diesem Bezirk ihre helle Freude haben. Der Cheshire Cat Club ist eine Top-Adresse für Besucher mit Stil. Es gibt einen Dresscode, aufgelegt werden Disco- und House-Klänge. In den Räumlichkeiten einer ehemaligen Polizeiwache ist der Maxxim Club Berlin untergebracht, der unterschiedliche Lounges und einen VIP-Bereich besitzt. Wer gerne Rum trinkt und ein Faible für Cocktails hat, sollte unbedingt die kleine Bar Rum Trader besuchen. Das Rauchen ist dort übrigens gestattet. In einem Backsteingewölbe befindet sich eine angesagte Location für Jazz-Fans. The Hat Bar Berlin heißt sie und zieht immer wieder eine Vielzahl an Gästen mit ihren täglichen Jamsessions.