Mitte

Die Wiege der Stadt – Berlin Mitte

Berlin Mitte war schon immer der zentrale Anlaufpunkt für die Stadt. Daher trägt der Bezirk seinen Namen „Wiege der Stadt“ nicht ohne Grund. So ist der Bezirk nicht nur zentral gelegen, sondern auch als Zentrum für Kunst und Kultur bekannt. Besonders der Alexanderplatz ist weit über Berlin hinaus bekannt. Der Ortsteil ist eingebettet in die nordwestliche Umgebung des Bezirkes Weddings mit dem Gesundbrunnen als Hotspot, aber auch in den Westen hin zum Tiergarten und nach Moabit. Nordöstlich liegt Pankow an und im Süden wie Südosten, Friedrichshain-Kreuzberg.
Mitte wird nicht nur durch seine Altbauten, sondern auch von zahlreichen Landes- und Bundeseinrichtungen geprägt. So hat der Regierende Bürgermeister seinen Sitz im Roten Rathaus. Doch auch Botschaften verschiedener Länder und der Preußische Landestag sind hier, neben dem Bundesministerium zu finden. Das Wahrzeichen Berlins, das Brandenburger Tor steht ebenfalls hier.

Von zwei Kaufmannssiedlungen aus zur zentralen Lage – Berlin Mitte

Während im Jahr 1237 die Stadt Kölln erstmals urkundlich erwähnt wurde, traf dies 7 Jahre später, 1244, auf die Siedlung Berlins zu. Aus diesen zwei Kaufmannssiedlungen entwickelte sich die Stadt, beidseitig der Spree. 1307 vereinigten sich beide Siedlungen durch ihre Nähe zueinander. Durch die gemeinsame Handelsstraße erhielt die Stadt einen wirtschaftlichen Aufschwung und Berlin wurde wegen des Handelsplatzes schnell zur Hauptstadt. Unter den Hohenzollern wurde Berlin im 15. Jahrhundert endgültig zur Residenzstadt ausgebaut.

1737 befahl Friedrich I. den jüdischen Bürgern ohne eigenen Besitz sich in Mitte anzusiedeln. Im 19. Jahrhundert kamen zahlreiche jüdische Zuwanderer aus Osteuropa hinzu, die hier eine bestehende jüdische Gemeinde vorfanden. Von dieser wurde 1866 auch die Neue Synagoge mit goldener Kuppel erbaut. Obwohl Otto Weidt im Zweiten Weltkrieg versuchte, einige blinde und gehörlose Juden in seiner Bürstenfabrik, Nähe der Hackeschen Höfe zu retten, gab es nach dem Holocaust kaum Überlebende der damaligen jüdischen Gemeinde.

Im 18. Jahrhundert wurde Preußen zur europäischen Großmacht, unter dem Regenten Friedrich II. Die in dieser Zeit entstandenen Repräsentationsbauten prägen heute das Stadtbild. Dazu gehören u. a. die Staatsoper und das Zeughaus, wie die Alte Bibliothek, in der sich heute die Humboldt-Universität befindet. Im Jahr 1806 wurde Berlin durch Napoleon besetzt. Doch erst 1848 kam es zur Märzrevolution des Bürgertums, wonach die Gründung des Deutschen Reiches in Versailles erfolgte. Schon damals wurde Berlin zur Hauptstadt Deutschlands ernannt. Besonders die folgende Industrialisierung Berlins, die bereits 1823 begann, trug zum raschen Wachstum der Stadt bei. Durch die Eingliederung umliegender Siedlungen wurde Mitte 1920 als Berliner Bezirk gegründet.
Die zentrale Lage im Zweiten Weltkrieg nutzten auch die Nationalsozialisten aus. Viele Orte der Machtausübung befanden sich in Berlin-Mitte. So auch der Bundestag, am Alexanderplatz. Als Berlin 1945 von den Kriegsmächten befreit wurde, lebten noch 2,8 Millionen Berliner. Nach der Aufteilung Berlins in die unterschiedlichen Sektoren gehörte Mitte zum sowjetischen Sektor und somit zur DDR. Auch nach dem Bau der Mauer 1961 wurde Berlin-Mitte weiterhin als Zentrum der Macht, diesmal jedoch des DDR-Regimes genutzt. Mit dem Fall der Mauer und der Wiedervereinigung im Jahr 1989 wurde Mitte zentraler Bezirk von der vereinten Hauptstadt.

Im Rahmen der Bezirksfusion, 2001, wurde der alte Bezirk Mitte mit den Berliner Bezirken Wedding und Tiergarten zum neuen, größeren Bezirk Mitte vereint. Noch heute jedoch meinen viele Berliner, wenn sie von „Mitte“ reden nur den alten Ortsteil. Während Wedding und Tiergarten im Berliner Sprachschatz ebenfalls einzeln erwähnt werden.

Lernen, Wissen und Sehen

Wer am zentralen Punkt Mittes, dem Alexanderplatz aus der U-Bahn aussteigt und einen Spaziergang entlang der Straße „Unter den Linden“ in Richtung Tiergarten macht, kommt vorbei an der Humboldt-Universität und kann durch das Brandenburger Tor spazieren.
Am Alexanderplatz selbst steht Deutschlands größtes Gebäude, der Fernsehturm. Generell lohnt es sich ein Berlinbesuch allein wegen des zentralen Bezirks. Neben unzähligen Spuren der Vergangenheit, zu dem das Nikolaiviertel mit seinem historischen Stadtkern und der um 1230 erbauten Nikolaikirche gehören, entdeckt werden.
Wer sich hingegen für die Kunst interessiert, sollte sich die zahlreichen Galerien nicht entgehen lassen. Hier finden immer wieder neue Ausstellungen, aber auch Workshops und Lesungen vor, so ist für jeden Kunstliebhaber das passende dabei. Für Nachtschwärmer eignet sich die Oranienburger Straße mit seinen zahlreichen Restaurants und Bars. Doch generell lohnt es sich auch bei Nacht den Bezirk zu erkunden, da hier immer etwas los ist und der Altbaucharme ein Gefühl von Freiheit vermittelt.