Neukölln
Berlin Neukölln – Willkommen in den Szene-Vierteln
Der nördlichste Bezirk Berlin-Neuköllns ist der direkte Ortsteil Neukölln. Dieser ist nicht nur an manchen Stellen besonders stark bebaut, sondern auch eine der dichtbesiedelsten Innenstadtgebiete Deutschlands. Bis 1912 war dieser Ortsteil selbständig und trug noch den Namen Rixdorf. Nach der Umbenennung in Neukölln wurde das alte Dorf, welches aus dem 13. Jahrhundert stammt, 1920 nach Berlin eingemeindet. Neukölln ist der achte Berliner Bezirk, mit einer Größe von 44,93 km².
Im Laufe der Jahre und Berliner Veränderungen, wurde nach der Festlegung Berlins in nur noch acht Berliner Bezirke die bis dahin einzeln wirkenden Bezirke Britz, Buckow, Rudow, Gropiusstadt und Neukölln (mit den Ortsteilen Reuterkiez, Rixdorf, Böhmisch-Rixdorf) zum Oberbezirk Neukölln zusammengefasst. Da die Einwohnerzahl Neuköllns dadurch auf über 200.000 wuchs, blieb Neukölln neben Reinickendorf und Spandau ein eigenständiger Bezirk. Mittlerweile hat allein Neukölln über 329.691 Einwohner, aus 160 Nationen. Die Einflüsse können vielerorts in Berlin entdeckt werden und sind stets eine Reise wert.
Während manche Ur-Berliner noch die kleineren Bezirke unterscheidet, gehen einige bei der Aufteilung nach den Siedlungen, u. a. Rollbergsiedlung an der Rollbergstraße oder High-Deck-Siedlung. Das Reuterkiez gehört hingegen durch seine Nähe zu Kreuzberg, zum sogenannten „Kreuzkölln“, wie es von vielen Berlinern genannt wird.
Von einer Ordenssiedlung bis hin zum multikulti Bezirk – Neukölln
Um 1200 wurde das Dorf Rixdorf durch den Orden der Tempelritter gegründet. Als dieser Ort durch Abwanderungen immer leerer wurde, wandelten die Tempelritter Rixdorf in einen Wirtschaftshof um. Nach der Auflösung der Tempelritter wurden die Besitzungen an den Johanniterorden übergeben. Dadurch wurde der damalige Hof Richardsdorp am 26. Juni 1360 erstmalig urkundlich festgehalten. Auch im Landbuch Karls IV. wurde Rixdorf mit seiner Größe von 25 Hufen erwähnt. Lag bis dahin noch der Ortskern am Richardplatz, bekam Rixdorf durch den Verkauf der Johanniter an die Stadt Berlin eine eigene Dorfkirche.
Die erste bekannte Immigration nach Rixdorf erfolgte im 18. Jahrhundert. Die böhmische Herrnhuter Brüdergemeinde fand nach ihrer Vertreibung, wegen ihres evangelischen Glaubens, hier 1737 eine Zuflucht. Durch den Bau einer eigenen Kirche wurde Rixdorf 1797 in die beiden Teile Böhmisch-Rixdorf und (Deutsch-)Rixdorf geteilt. Am 1. Januar 1874 wurden die beiden Ortsteile erneut zu einer Einheitsgemeinde mit 8.000 Einwohnern. Bereits im Folgejahr wuchs die Bewohnerzahl um 15.000 Menschen. Bis zum 1. Mai 1899 wuchs das Dorf auf 80.000 Einwohner an und war bis dahin das größte preußische Dorf im Landkreis Teltow. An diesem Tag wurden dem Dorf die Stadtrechte verliehen. Das Rixdorfer Wappen mit seinem Kelch und dem Johanniterkreuz erinnern noch immer an diese Zeiten.
Am 27. Januar 1912, stimmte Kaiser Wilhelm II. zur Umbenennung Rixdorfs in Neukölln zu. Nach dem am 1. Oktober 1920 das „Groß-Berlin-Gesetz“ verabschiedet wurde, wurde Neukölln und andere Umlandsorte, nach Berlin eingemeindet.
Der West-Berliner Bezirk Neukölln gehörte nach dem Zweiten Weltkrieg zum amerikanischen Sektor. Durch die Nähe zur Mauer wurde der Bezirk für die gehobenere Schicht Berlins unattraktiv. Durch die nun freien und preiswerten Mietwohnungen wurde Neukölln zum Ziel vieler Einwanderer, mit Migrationshintergrund. Nach dem Mauerfall wurde Neukölln besonders als Problemkiez und sozialer Brennpunkt bekannt.
Wie im Urlaub – und doch in Berlin Neukölln
Während in Rudow, wo Neukölln an Schönefeld grenzt, die Rudower Höhe zu einer kleinen Wanderung einlädt, laden viele weitere Sehenswürdigkeiten zu einem Kurzurlaub in Neukölln ein. Wer sich für Architektur interessiert findet nicht nur in der Alten Post ein interessantes Objekt. Denn auch die Bethlemskirche und Johannes-Basilika ist wie viele weitere Sehenswerte Bauwerke eine Erkundung wert. Wer einem anderen Glauben, wie dem Islam, angehört findet in der Sehitlik-Moschee ebenfalls einen wunderschönen Ort.
Das Stadtbad Neukölln hingehen lädt zum Schwimmen ein. Hier finden nicht nur Familien eine schöne Auszeit am Wasser. Für Familien jedoch eignet sich auch ein Besuch in der Schmiede am Richardplatz. Hier wird altes Handwerk noch gelebt und erlebt. Mancher kommt sogar in den Genuss ein eigenes Hufeisen zu schmieden. Für eine Auszeit im Grünen lädt der Britzer Garten, nicht nur zu den unterschiedlichsten Veranstaltungen, aber auch die Hasenheide ein. Verschiedene Erinnerungen lassen sich in den Einkaufszentren, wie der Gropius-Passage oder den Neukölln-Arkaden erwerben.
Wie in einer fernen Stadt fühlt sich, wer an der Karl-Marx-Straße und auch der Hermannstraße unterwegs ist. Hier gibt es viele multikulturelle Geschäfte. Von der Brautmode, über den Döner, aber auch der Shisha-Bar sind viele tolle Geschäfte dabei. Ein südländisches Flair ist hier garantiert.