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Tempelhof-Schöneberg – Naherholungsgebiet mit prachtvollen Sakralbauten
Tempelhof-Schöneberg ist der siebte Verwaltungsbezirk in Berlin. Er befindet sich im südlichen Teil der deutschen Hauptstadt und hat rund 352.000 Einwohner. Eine Reihe an außergewöhnlichen Sakralbauten prägt das architektonische Bild in diesem Bezirk. Zu den bekanntesten Bauwerken gehören die Zwölf-Apostel-Kirche in Schöneberg mit ihrem imposanten Turm, die im selben Stadtteil ansässige katholische Kirche St. Matthias sowie die unter Denkmalschutz stehende Kirche Zum Guten Hirten in Friedenau. Dabei handelt es sich um klassische Vertreter des Baustils der Neugotik, der im 19. Jahrhundert eine bedeutende Rolle spielte.
Sechs Ortsteile werden dem Verwaltungsbezirk Tempelhof-Schöneberg zugeordnet: Schöneberg, Friedenau, Tempelhof, Mariendorf, Marienfelde und Lichtenrade. Er ist in erster Linie als Naherholungsgebiet bekannt. Der Ortsteil Schöneberg verfügt über eine homosexuelle Szene, die sich großer Popularität erfreut. In wirtschaftlicher Hinsicht stechen insbesondere zwei Unternehmen hervor. Das Mercedes-Benz-Werk ist einer der bekanntesten privaten Arbeitgeber der Bundeshauptstadt. Der Mittelpunkt der Energiewirtschaft befindet sich auf dem EUREF-Campus am Bahnhof Südkreuz.
In den frühen 1980er-Jahren gerieten einige Teile Schönebergs in den Fokus der Öffentlichkeit, als es in der Gegend um den Winterfeldtplatz und in der Potsdamer Straße zu diversen Auseinandersetzungen zwischen Hausbesetzern und der Polizei kam. Ein weiteres bekanntes Ereignis ist der Bombenanschlag auf die Friedenauer Diskothek La Belle in der Nacht auf den 6. April 1986, der drei Todesopfer zur Folge hatte.
Die Geschichte des Verwaltungsbezirks Tempelhof-Schöneberg – wichtigste Informationen von Groß-Berlin bis zur Fusion
Der Berliner Verwaltungsbezirk Tempelhof-Schöneberg setzt sich aus den beiden ehemaligen Bezirken Tempelhof und Schöneberg zusammen, welche in den Jahren 1920 bis 2000 existierten.
Die beiden Bezirke entstanden, als Groß-Berlin gebildet wurde. Zum Bezirk Tempelhof gehörten die Gemeinden Tempelhof, Mariendorf, Marienfelde und Lichtenrade. Nach der Eröffnung des Flughafens im Jahr 1923 standen der Volkspark Mariendorf und das Ullsteinhaus. In den 1930er-Jahren folgten die Bärensiedlung sowie diverse Fabriken und Filmstudios an der Oberlandstraße.
In der Phase des Nationalsozialismus wurden die Grenzen zu den benachbarten Bezirken geringfügig korrigiert. 1938 waren die Bauarbeiten zum Bezirksrathaus am Tempelhofer Damm abgeschlossen, 1939 folgte die Erweiterung des Flughafens zum Zentralflughafen. Ende April 1945 besetzten sowjetische Truppen den Bezirk Tempelhof.Im Juli desselben Jahres wurde er dem Amerikanischen Sektor zugeordnet. Während der Berlin-Blockade durch die Sowjetunion in den Jahren 1948/49 versorgten Amerikaner und Briten West-Berlin mit essenziellen Gütern. Das Notaufnahmelager Marienfelde war von 1953 bis 1989 für die Aufnahme und Versorgung zahlreicher Flüchtlinge aus der DDR bekannt.
In den 1960er-Jahren kam es zur Verlängerung der U-Bahn-Linie 6 zur Haltestalle Alt-Mariendorf. 1975 kam es erstmals zur Schließung des Flughafens, der 1981 wiedereröffnet und im Jahr 2008 endgültig aus dem Betrieb genommen wurde. Schöneberg bestand zunächst aus der gleichnamigen Stadt und der Gemeinde Friedenau. Das Rathaus Schöneberg wurde zum Verwaltungssitz ernannt. Die 1920er-Jahre waren von der Entstehung der Siedlungen Lindenhof und Ceciliengärten geprägt. Das Fernamt Berlin wurde an der Winterfeldtstraße errichtet und 1929 fertiggestellt. Im nachfolgenden Jahr wurde das Stadtbad Schöneberg eröffnet.
In den 1930er-Jahren wurden zahlreiche jüdischen Bewohner des Bezirks verfolgt, vertrieben und ermordet. Der Sportpalast an der Potsdamer Straße ist bekannt für die Rede, welche Joseph Goebbels 1943 dort gehalten hat.
Nach der Besetzung durch die Sowjetunion Ende April 1945 kam es ebenso wie im Bezirk Tempelhof drei Monate später zur Übernahme durch die Amerikaner. Der Rudolph-Wilde-Platz erlangte 1963 einen gewissen Bekanntheitsgrad, als John F. Kennedy seine berühmte Aussage „Ich bin ein Berliner“ machte. Die nachfolgenden Jahrzehnte wurden durch die Entstehung neuer Wohngebiete und U-Bahn-Linien geprägt.
Am 1. Januar 2001 erfolgte schließlich die Fusion der beiden Bezirke zum Bezirk Tempelhof-Schöneberg.
Das kulturelle Leben in Tempelhof-Schöneberg – kurzweiliges Vergnügen in Berlin
Eine beliebte Location für Veranstaltungen aus der Sparte Rock- und Popkonzerte ist die Columbiahalle in Tempelhof, die über eine Kapazität von bis zu 3.500 Plätzen verfügt.
Sehr bekannt ist die homosexuelle Szene in diesem Bezirk von Berlin. Der Nollendorfkiez von Schöneberg ist mit seinen kunterbunten Bars, Clubs und Geschäften ein populärer Treffpunkt von homosexuellen Menschen. Jedes Jahr an einem Wochenende im Juni oder im Juli findet in diesem Bezirk das Lesbisch-Schwule Stadtfest statt. Dabei handelt es sich um eine interessante Kombination aus Showbühnen, Imbissbuden und Informationsständen, die von einer Vielzahl von Menschen aus der ganzen Welt besucht werden.
Sehr empfehlenswert sind auch die Märkte und Feste in Bezirk Tempelhof-Schöneberg. Am Winterfeldtplatz gibt es jeden Samstag einen Wochenmarkt mit vielen frischen Lebensmitteln. Einmal im Jahr steht die Akazienstraße in Schöneberg im Zeichen des Kürbisfestes.