Glienicker Brücke
Glienicker Brücke – Agenten im Tausch
Bereits zwischen 1660 und 1777 wurde an der Stelle der heutigen Glienicker Brücke eine Holzbrücke als Verbindung zwischen Potsdam und Berlin genutzt. Zur damaligen Zeit durfte nur der Adel zwischen seinen Schlössern und Jagdgründen passieren. Nachdem 1754 die Brücke auch für den Postverkehr geöffnet wurde, musste eine neue, hölzerne Zugbrücke her. Im Laufe des Neubaus 1777 kamen der Schlagbaum und die Wachhäuser hinzu. So wurde hier bereits im 18. Jahrhundert ein Kontrollpunkt eröffnet. Noch heute verläuft die Glienicker Brücke zwischen Brandenburg und Berlin. Je zur Hälfte liegt sie im neuen oder alten Bundesland, was durch die unterschiedlichen Grüntöne betont wird. Auf der Brücke selbst, die zuletzt 1906 erneuert wurde, führt die Bundesstraße 1 entlang, darunter fließt die Havel. Dabei ist die heutige dreifeldrige Eisenfachwerkbrücke 128 m lang und 22 m breit, sie besteht aus Stein. Erbaut wurde sie nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel. Der Name bezieht sich auf das ehemalige Gut Klein Glienicke, wo heute das Schloss Glienicke steht. Wirklich bekannt wurde die Brücke jedoch erst durch den Agentenaustausch zwischen der ehemaligen DDR und der BRD. Besonders der 3. Agentenaustausch am 11. Februar 1986, bei dem u. a. der Freiheitskämpfer Anatoli Schtscharanski gegen Agenten der DDR ausgetauscht wurde, sorgte für Schlagzeilen. Doch auch am 11. März 1988 war die Glienicker Brücke ein stiller Zeuge der Flucht dreier Personen, die mit einem LKW von Potsdam nach West-Berlin gelangten. Im Zuge der Grenzöffnung wurde die Brücke 1989 wieder für Publikumsverkehr freigegeben.
