Karl-Marx-Allee
Karl-Marx-Allee – vom Stalinkult zur Ost-Nostalgie
Die Karl-Marx-Allee gilt heute als eines der deutlichsten architektonischen Zeugnisse des sozialistischen Klassizismus in Berlin. Im 18. Jahrhundert als Große Frankfurter Straße angelegt, ist von der ursprünglichen Bebauung nicht viel übrig. Hans Scharoun entwickelte nach dem Zweiten Weltkrieg einen ausführlichen Plan zur Neugestaltung Berlins. Die kommunistische Regierung der DDR sah für die Bebauung Ost-Berlins jedoch von Scharouns Plänen ab. So entstanden in der umbenannten Stalinallee zahlreiche Wohnhäuser und Turmbauten im Stil des sozialistischen Klassizismus. In den 1960er Jahren bebaute man den Abschnitt nahe des Alexanderplatzes außerdem mit Plattenbauten im Sinne der Ost-Berliner Moderne und benannte die Straße in die Karl-Marx-Allee um. Nach der Wiedervereinigung behielt die Straße ihren Namen bei und viele der denkmalgeschützten Gebäude wurden aufwendig saniert.
Die Karl-Marx-Allee schließt heute westlich an den Alexanderplatz und östlich an die Frankfurter Allee an und verläuft durch die Ortsteile Mitte und Friedrichshain. Einziges Zeugnis von Scharouns ursprünglichen Bebauungsplan sind die Laubenganghäuser in der Nr. 102 /104 und 126 / 128. Zu den wichtigsten Wahrzeichen der Allee gehören jedoch die Turmbauten am Frankfurter Tor und der Strausberger Platz, welche von Hermann Henselmann entworfen wurden. Ebenso finden sich die ehemals wichtigsten Lichtspieltheater der DDR an der Allee. Das Kino International ist bis heute im regulären Betrieb, während aus dem ehemaligen Premierenkino Kosmos eine Eventlocation geworden ist.
