Tierpark Berlin
Der Tierpark Berlin – ein prachtvolles Relikt aus DDR-Zeiten
Um die Hauptstadt der DDR mit einem Zoo auszustatten, wurde 1955 der Tierpark Berlin als Pendant zum Zoologischen Garten Berlin nahe dem Stadtzentrum eröffnet. Letzterer ist heute Gesellschafter des Tierparks Berlin im Stadtteil Friedrichsfelde, dem größten Landschaftstierpark Europas.
Der Magistratsbeschluss am 27. August 1954 ermöglichte die Grundsteinlegung zum Tierpark Berlin, die nur drei Monate später erfolgte. Bei der offiziellen Eröffnungszeremonie am 02. Juli 1955 konnten den Besuchern, darunter der Ost-Berliner Oberbürgermeister Friedrich Ebert und der damalige DDR-Präsident Wilhelm Pieck, rund 120 Arten mit etwa 400 Tieren präsentiert werden. Unter diesen fanden sich Einkäufe bei ausländischen Zoos, aber auch Spenden von Tierparks in Moskau, München-Hellabrunn oder Leningrad. Zwischenzeitlich konnte der langjährige Leiter des Tierparks Berlin Heinrich Dathe mehr als 1.000 Tierarten mit über 10.000 Exemplaren vorweisen. Dathe prägte den Tierpark Berlin in seinen 35 Dienstjahren wie kein anderer, bis er 1990 nach seinem 80. Geburtstag in den wohlverdienten Ruhestand ging.
Der Tierpark Berlin ist durch seinen attraktiven Tierbestand mit über 9.000 Lebewesen aus knapp 800 Arten und durch den historischen Teil um das Schloss Friedrichsfelde außergewöhnlich reizvoll. Das bestätigen auch die ständig steigenden Besucherzahlen, die inzwischen bei rund 1,5 Millionen im Jahr liegen. Im Schlosspark dominieren breite, geradezu ausladende Alleen, die von naturbelassenen, ursprünglichen Mischwäldern gesäumt werden. Ebenso ungewöhnlich ist die großzügige Gestaltung zahlreicher Gehege, die ohne Gitter oder Zäune auskommen. Als Barriere dienen bepflanzte Wassergräben, was Besuchern eine unmittelbare Nähe zu den Tieren vermittelt.
